© 2014 Holger Albers
Für mich gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen einem Text und einem Film. Vielleicht
haben Sie das auch schon einmal erlebt: Sie haben einen Roman gelesen, sitzen jetzt
gespannt im Kino und freuen sich auf die Verfilmung. Der Protagonist tritt auf und
sie fragen sich, warum der so rötliche Haare hat und warum die so kurz sind -
Wenn wir uns beim Schreiben eines Textes Mühe geben, helfen wir dem Leser bei seinem
Kopfkino. Es ist ein Unterscheid, ob der '... Chef hinter seinem Schreibtisch saß
...' oder ob er '... in seinem Ledersessel thronte ...'. Hier eine kleine Eskalation.
Fragen Sie sich selbst, was Sie im Geiste sehen und vielleicht auch hören: 'Ein Auto
fährt vorbei' -
Das Beispiel zeigt, dass eine Aussage sehr viel präziser werden kann, wenn die richtigen Begriffe gewählt werden. Dies übrigens, ohne den Text länger zu machen. Nun ist aber nicht alles Prosa und nicht immer stehen uns Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Dennoch sollten wir uns stets bemühen, so genau wie irgend möglich am Betrachtungsgegenstand zu sein. Das hilft dem Leser und letztendlich auch uns, die wir Wert darauf legen, verstanden zu werden.